Die digitale Transformation bewegt gerade in diesen Zeiten die digitalen Vorreiter in vielen Unternehmensbereichen. Es gilt, sich krisensicher und widerstandsfähig aufzustellen, auch in der Logistik. Supply-Chain-Transparenz, Prozessautomatisierung und digitale Zuverlässigkeit sind die wichtigsten Ziele der weiteren Digitalisierung der Logistikunternehmen. Das betonen auch Andrea Milkau (Sales Tribe Leader & Account Manager) und Christoph Kögler (Head of Innovation, IOT & Cloud Solutions), beide bei Telekom MMS.
Welche Digitalisierungsmaßnahmen stehen bei Logistikunternehmen im Vordergrund?
Für Logistikunternehmen ist es wichtig, ihren Kunden mit kurzer Time-to-Market genau die Services zu bieten, die sie tatsächlich brauchen. Der Kunde steht im Fokus und dabei gilt: Er ist always on. Er will an allen Touchpoints ansprechende digitale Services nutzen können. Dabei sind Agilität, digitale Zuverlässigkeit und Sicherheit entscheidend. Die Anwendungen sollen die geforderte Last aushalten und Hacker-Angriffe abwehren können.
„Bei der Automatisierung der internen Prozesse geht es darum, bestimmte Routinetätigkeiten mit digitalen Technologien zu skalieren."
Wie lassen sich diese Ziele mit Digitalisierung erreichen?
Die Unternehmen richten ihren Blick sehr stark auf geschäftskritische Bereiche. Sie fragen: Was bringt mir das? Wie übertreffe ich damit Wettbewerber? Welchen Nutzen kann ich aus der Digitalisierung ziehen? In der Praxis sind zwei Bereiche bedeutend: IoT und Prozessautomatisierung.
Das IoT ermöglicht durch die Übertragung vielfältiger Sensordaten eine große Transparenz der Lieferkette. Es erlaubt, Störungen frühzeitig zu erkennen und den Kunden Lieferzeiten anzugeben. Die Unternehmen sind im Moment dabei, das Tracking von Positionsdaten immer granularer zu machen und um weitere Datenquellen zu erweitern. Es wird also nicht nur der Lkw oder ein Container überwacht, sondern die Ware selbst – etwa mit lückenlosen Temperaturprotokollen in der Lebensmittellogistik.
Bei der Automatisierung der internen Prozesse geht es darum, Routinetätigkeiten mit digitalen Technologien zu skalieren und Mitarbeiter zu entlasten. Wenn beispielsweise häufig wiederkehrende Anfragen hereinkommen, sollten diese automatisch bearbeitet werden. Ein wichtiges Werkzeug dafür ist RPA (Robotic Process Automation), das bisher manuelle Schnittstellen automatisiert. Letztlich geht es darum, gesamte Prozessketten möglichst vollständig zu digitalisieren, wodurch die Mitarbeiter wieder mehr Zeit für komplexe Aufgaben und den direkten Kundenkontakt haben.
Trotz aller Digitalisierung ist die Logistik von menschlicher Arbeit abhängig, etwa von den Fahrern. Wie ist dort die Situation, gibt es Fachkräftemangel?
Ja, Personalmangel ist tatsächlich ein Problem. Die Unternehmen müssen verstärkt die Aufmerksamkeit von Fachkräften wecken. Digitalisierung sollte deshalb schon im Bewerbungsprozess anfangen, etwa durch den Einsatz von sozialen Medien. Die Unternehmen müssen dort Fachkräfte begeistern und zu Bewerbungen auffordern. Der anschließende Bewerbungsprozess sollte stark automatisiert sein. Dazu gehören individuell an den Bewerber angepasste Fragen, die automatisch erzeugt und verarbeitet werden.
„Bei der Automatisierung der internen Prozesse geht es darum, bestimmte Routinetätigkeiten mit digitalen Technologien zu skalieren."
Nach der Einstellung wollen Mitarbeiter Erfolge und Wertschätzung erleben. In der Kommunikation müssen Unternehmen darauf achten, dass sie ihr Personal aktivieren. Eine gute Möglichkeit sind Mitarbeiter-Apps. Sie eignen sich auch für den Austausch mit Kollegen und Führungskräften. Solche Apps sollten zudem den betrieblichen Alltag erleichtern. Denkbar wären Krankmeldungen und Urlaubsanträge auf Knopfdruck oder die Zutrittskontrolle zu bestimmten geschützten Bereichen.
leitet in der Telekom MMS den Bereich IoT & Cloud Solutions. Sein Team schafft mit modernsten Technologien nachhaltigen Kundennutzen – unter anderem in der Logistik, Produktion und vielen anderen High-Tech-Industrien. Außerdem ist Christoph Beirat des europäischen IoT-Kompetenzzentrums Smart Systems Hub.
ist Head of Channel Sales für T-Systems Großkunden bei der Telekom MMS. Sie verfügt über jahrelange Erfahrung in der IT Branche im Vertrieb (Accountaufbau und -management sowie Fachvertrieb). Neben umfassenden Erfahrungen in mehreren Branchen fokussiert sie sich seit mehr als 10 Jahren auf die Logistikbranche.